Neue Zahlen zum ImmobilienmarktWohnungspreise im 4. Quartal 2023 in Luxemburg um 14,4 Prozent eingebrochen

Neue Zahlen zum Immobilienmarkt / Wohnungspreise im 4. Quartal 2023 in Luxemburg um 14,4 Prozent eingebrochen
Die Kaufpreise auf dem Luxemburger Immobilienmarkt sind weiterhin nach neun Monaten am Sinken Foto: Freepik

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Die neusten Zahlen zur Preisentwicklung von Wohnungen im vierten Quartal 2023 liegen vor. Die Verkaufspreise waren stark rückläufig. Zudem liegt das Aktivitätsniveau deutlich unter dem der Vorjahre. Nachdem sich auf dem Mietmarkt die angezeigten Mietpreise für Wohnungen zuletzt stabilisiert hatten, sind diese zum Jahresende nun wieder angestiegen.

Statec hat am Mittwoch die neuen Zahlen zur Preisentwicklung von Wohnungen im letzten Quartal 2023 vorgelegt: Nachdem die Preise für Wohnimmobilien in den ersten neun Monaten 2023 zum ersten Mal seit Jahren rückläufig waren, sind sie zum Jahresende noch weiter gesunken. Die Verkaufspreise für Wohnungen – einschließlich bestehender und im Bau befindlicher Wohnungen – sind zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem vierten Quartal 2023 im Schnitt um 14,4 Prozent gesunken. 

„Der größte Rückgang kann bei bestehenden Häusern festgestellt werden, die im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um 18,8 Prozent gesunken sind“, geht aus dem Bericht des „Observatoire de l’habitat“ hervor. Die Preise für im Bau befindliche Wohnungen verzeichnen mit einer jährlichen Veränderung von -7,6 Prozent den geringsten Rückgang, so die Mitteilung. 

Im Vergleich zum Vorquartal handelt es sich um das fünfte Quartal mit Preisrückgängen in Folge. „Der Rückgang im letzten Quartal 2023 war jedoch weniger stark als im vorherigen Quartal“, ist dem Bericht weiter zu entnehmen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 ist der Gesamtindex um 2,1 Prozent gesunken und hat damit den Stand von 2020 erreicht.

Mit einem Rückgang von 0,2 Prozent sind die Preise für Wohnungen im Bau nahezu stabil geblieben, die Preise für bestehende Wohnungen sind im Quartalsvergleich um 3,9 Prozent gesunken. Der Preisrückgang bei bestehenden Häusern beschränkt sich nach einem Rückgang von 8,6 Prozent im dritten Quartal auf 1,7 Prozent im vierten Quartal 2023, so Statec.

Die Immobilienpreise sind im gesamten Jahr 2023 gesunken, dies um 9,1 Prozent. In den Jahren 2019 bis 2022 waren sie noch mit mehr als zehn Prozent pro Jahr überaus rasant gestiegen – im Jahr 2022 waren sie um knapp zehn Prozent (9,6 Prozent) gestiegen.

Der Kaufpreis einer durchschnittlichen Appartment-Wohnung betrug zum Ende des vierten Quartals 2023 nur noch 603.011 Euro, wie neue Statec-Zahlen zeigen. Ein stattlicher Rückgang von fast 100.000 Euro innerhalb von zwölf Monaten. Zum Ende des vierten Quartals 2022 lag der Durchschnittspreis für eine 80-Quadratmeter-Wohnung noch bei 697.375 Euro.

Die Entwicklung der Preissteigerungsrate von Wohnimmobilien seit 2012
Die Entwicklung der Preissteigerungsrate von Wohnimmobilien seit 2012

„Die Aktivität auf den Märkten für Wohnimmobilien und -grundstücke bleibt im vierten Quartal 2023 in allen Segmenten auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den Vorjahren“, geht aus der Pressemeldung weiter hervor. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sei der Rückgang der Aktivität auf dem Markt für den Verkauf von im Bau befindlichen Wohnungen jedoch mit -72,8 Prozent am stärksten gewesen.

Im Segment der sich im Bau befindenden Wohnungen ist die Anzahl der Transaktionen weiter gesunken. Wurden zwischen Juli und September noch 119 Verkäufe gezählt, waren es zwischen Oktober und Dezember nur noch 106. Die Anzahl der Transaktionen ist damit – wie bereits im dritten Quartal – mehr als fünfmal niedriger als der Durchschnitt der Jahre vor der Pandemie (671 Verkäufe von im Bau befindlichen Wohnungen im 3. Quartal im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019).

Nach einer Beruhigung wieder ein Anstieg

Für angehende Mieter gibt es, nachdem sich die Mietpreise (aus Immobilienanzeigen) während des zweiten und dritten Quartals stabilisiert hatten, nun wieder schlechte Nachrichten. Im vierten Quartal 2023 wurde ein Anstieg von 3,9 Prozent bei den Mietpreisen verzeichnet – über zwölf Monate sind die inserierten Wohnungsmieten ebenfalls um 3,9 Prozent gestiegen. „Der Anstieg der Inseratemieten über zwölf Monate ist damit höher als der Anstieg der Konsumentenpreise gemessen am Verbraucherpreisindex (3,2 Prozent) im gleichen Zeitraum“, so der Bericht.

Dabei wird betont, dass es sich hierbei um die Mieten für neue Mietverträge handelt. Der Anstieg der Mieten während des Mietverhältnisses – wenn Mieter also nicht in eine andere Wohnung umziehen – sei mit 1,5 Prozent viel moderater und liege deutlich unter der Inflationsrate. 

Die Mehrheit der Haushalte in Luxemburg sind Besitzer einer Wohnung, rund 33 Prozent der Einwohner sind Mieter. Laut dem Bericht des „Observatoire de l’habitat“ wird der Erwerb von Wohneigentum durch den anhaltenden Anstieg der Zinssätze seit 2022 immer schwieriger. Dies würde den jüngsten Anstieg der Nachfrage nach Mietwohnungen und somit auch den jüngsten Anstieg der inserierten Mieten erklären.